Klinkereffizienter Zement für die Transportbetonindustrie aus dem Werk Karlstadt
SCHWENK CEM II/C-M (S-LL) 42,5 N - Zulassung und Erfahrungen in der Anwendung

Klinkereffizienter Zement für die Transportbetonindustrie aus dem Werk Karlstadt

22. November 2022

Im Rahmen des vom Gesetzgeber verabschiedeten Emissionshandels und dem Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 muss die deutsche Zementindustrie die CO2-Emission, welche bei der Klinkerproduktion entsteht, bereits jetzt massiv senken.

Verfahrenstechnische Potentiale der bestehenden Zementwerke zur CO2-Reduzierung sind aufgrund der in den letzten Jahren sehr erfolgreichen Anlagenoptimierungen nahezu ausgeschöpft. Etwa zwei Drittel der Emissionen an CO2 bei der Klinkerherstellung entstehen rohstoffbedingt bei der Entsäuerung des Kalksteins und lassen sich technisch bisher nicht vermeiden. Das größte Absenkungspotential der CO2-Emissionen liegt deshalb im verstärkten Einsatz von Zementen mit reduziertem Klinkergehalt bzw. erhöhtem Anteil weiterer Hauptbestandteile. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass CEM II/A-M-Zemente (Anteil weiterer Hauptbestandteile neben Klinker 6-20 %) und CEM II/B-M-Zemente (Anteil weiterer Hauptbestandteile neben Klinker 21-35 %) durch innovativen Einsatz von Zumahlstoffen bei der Zementproduktion das gewohnt hohe Leistungsniveau aufweisen und in der breiten Anwendung vergleichbare Eigenschaften aufweisen.

Mit der Veröffentlichung der EN 197-5 im April 2020 wurden nun Portlandkompositzemente CEM II/C-M und Kompositzemente CEM VI in die Normung aufgenommen. Diese Zemente dürfen einen noch höheren Anteil an weiteren Hauptbestandteilen neben Klinker aufweisen als die bereits im Markt eingeführten CEM II/A-M- und CEM II/B-M-Zemente (siehe hierzu Tabelle 1).

Tabelle 1: Zusammensetzung der neuen CEM II/C-M- und CEM VI-Zemente

Aufgrund der neuen Situation in der Normung und zur notwendigen weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen wurde im Zementwerk Karlstadt der neue SCHWENK CEM II/C-M (S-LL) 42,5 N entwickelt. Dieser Zement erhielt nach umfangreichen Prüfungen am 19.09.2022 die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) und ist nun für alle Expositionsklassen zugelassen. SCHWENK liefert damit als einer der ersten Zementhersteller einen CEM II/C-M Zement mit diesem großen Leistungsumfang. Lediglich die Anrechnung von Flugasche in den Expositionsklassen XF2 bis XF4 wird ausgeschlossen.

Im Vergleich zu einem Portlandzement CEM I 42,5 N können mit dem neuen Zement rund 40 % der CO2-Emissionen eingespart werden. Gerade in Hinblick auf die aktuellen Forderungen nach einer klimafreundlicheren Bauweise leistet dieser Zement einen erheblichen Beitrag. Eine entsprechende Umweltproduktdeklaration (EPD) nach EN 16908 liegt vor und kann zum Beispiel bei einer CSC-Zertifizierung (CO2-Modul) des Betonwerks berücksichtigt werden.

Nach den ersten Monaten der praktischen Erprobung in den SCHWENK-eigenen Transportbetonwerken zeigt sich, dass der neue Portlandkompositzement SCHWENK CEM II/C-M (S-LL) 42,5 N für die Herstellung von Transportbeton bestens geeignet ist. Besonders in den Jahreszeiten, in denen Frischbetontemperaturen von > 20 °C auftreten, ist die etwas langsamere Festigkeitsentwicklung von Vorteil.

Die in Tabelle 2 aufgeführten Vergleichsdaten bestätigen dies.

Tabelle 2: Vergleichsdaten im Frisch- und Festbeton von CEM II/A-LL 42,5 N und CEM II/C-M (S-LL) 42,5 N

Die Entwicklung von weiteren CEM II/C-M-Zementen an den anderen SCHWENK Standorten läuft bereits auf Hochtouren.

Weitere Informationen erhalten Sie von der SCHWENK Bauberatung. Sprechen Sie uns bei Interesse an diesem Produkt gerne an.

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