Bild 7 Blick auf die massigen, stark bewehrten Fundamente
Einsatz von SCHWENK CEM III/A 42,5 N-LH (na), Werk Bernburg, für massige Gründungsbauteile

Investition in die elektromobile Zukunft – Neubau eines Presswerkes in Halle

22. November 2019

Im „Star Park“ vor den Toren der Stadt Halle/Saale laufen die Bauarbeiten für das neue Presswerk für den Sportwagenhersteller Porsche. Halle hatte im April 2019 den Zuschlag für das Bauvorhaben erhalten. Von hier sollen dann zunächst vor allem für das nur 23 Autobahnkilometer entfernte Leipziger Porsche-Werk die Blechteile geliefert werden. Schon 2021 soll das Presswerk den Betrieb aufnehmen und hier die Karosserieteile für den künftigen Elektro-Macan, den Porsche dann in seinem Leipziger Werk bauen will, produzieren.
Das Presswerk ist eine Kooperation der Stuttgarter Sportwagenschmiede Porsche und des renommierten Anlagenbauers und Großpressenspezialists Schuler AG in Göppingen. 100 Millionen Euro lassen sich Porsche und Schuler den Neubau kosten. 100 neue Jobs entstehen dadurch. In Halle ist von bis zu 500 weiteren Jobs die Rede, die dann bis 2030 im Idealfall hinzukommen könnten. Das Werk soll dann nicht nur für Porsche arbeiten, sondern gezielt auch andere Autobauer als Abnehmer gewinnen. Wenn das gelingt, könnten nach der Fertigstellung noch einmal weitere 400 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Standortes fließen.

Bild 1: Bautafel des Bauherrn SMART PRESS SHOP

Vor wenigen Wochen war hier noch Acker. Jetzt fahren die Baufahrzeuge über das 13 Hektar große Areal der Großbaustelle im „Star Park“. Es wurde eine gewaltige, bis zu 7 m tiefe Baugrube ausgehoben, um die Fundamente für die gigantischen 600-Tonnen-Pressen herzustellen. Für die bis zu 1,60 m starken Fundamente müssen ca. 3.500 m³ Transportbeton hergestellt, geliefert und eingebaut werden.

Bild 2 + 3: Anlieferung des Betons und Einsatz von zwei Betonpumpen

Um die erforderliche Menge Transportbeton für Betonageabschnitte von bis zu 1.500 m³ pro Einsatz planmäßig und pünktlich anliefern zu können, wurde der Beton von drei in der Nähe befindlichen Transportbetonwerken hergestellt und angeliefert. Zum fachgerechten Einbau des Betons in jedem Bereich der riesigen Fundamentabschnitte waren stets zwei Autobetonpumpen der Firma BFU Betonförderunion, einem Tochterunternehmen der SCHWENK Zement KG, vor Ort im Einsatz.

Bild 4: Transportbetonwerk der SCHWENK Beton Anhalt, Werk Glesien
Bild 5: Transportbetonwerk der Saale Beton, Werk Bageritz

Die Betonarbeiten wurden durch die Firma HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH, Niederlassung Heringen ausgeführt. Dieses Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrungen im Stahlbetonbau.

Die Betonrezepturen wurden vom SCHWENK Technologiezentrum im Zentrallabor Bernburg entwickelt und erprobt. Die entsprechenden Erstprüfungen wurden ebenfalls dort durchgeführt.

Zum Einsatz kam eine feine Gesteinskörnung 0/2 mm, sowie die groben Gesteinskörnungen 2/8 mm und 8/16 mm, geliefert duch die Kieswerke Löbnitz. Die Zusatzmittel für die Einstellung der verarbeitungsgerechten Konsistenz des Betons wurden durch die Firma HaBe – Bauchemie, Hameln, geliefert.

Die DAfStb-Richtlinie „Massige Bauteile aus Beton“ gilt für Betonbauteile, bei denen aufgrund großer Abmessungen eine erhöhte Bauteilerwärmung infolge Hydratation auftreten kann. Die Regelungen der Richtlinie gelten für Bauteile, deren kleinste Bauteilabmessung mindestens 80 cm beträgt und bei denen Zwang und Eigenspannungen in besonderer Weise zu berücksichtigen sind. In diesem Fall sind spezielle betontechnologische Maßnahmen zur Begrenzung der Bauteiltemperatur zu ergreifen.

Für das massige Fundament wurde deshalb der Hochofenzement CEM III/A 42,5 N-LH (na) aus dem nahegelegenen Werk Bernburg der SCHWENK Zement KG ausgewählt. Der Zement zeichnet sich durch eine moderate Festigkeitsentwicklung und geringe Hydratationswärmeentwickung aus, die sogar deutlich unter der Anforderung der Zementnorm für einen „Low-Heat-Zement“ von ≤ 270 J/g liegt. Somit konnten Temperaturspannungen, und damit Schäden im Beton, zuverlässig verhindert werden.

Die Eigenüberwachung der Baustelle wurde durch die ZERTplus Überwachungsgesellschaft aus Bitterfeld ausgeführt. Dieses Unternehmen hat jahrelange Erfahrung in der Prüfung und Überwachung von Beton sowie im modernen Monitoring großer Bauvorhaben.

Bild 6: Baustellenüberwachung ZERTplus
Bild 7: Blick auf die massigen, stark bewehrten Fundamente

Als Fazit ist festzuhalten, dass durch kluge Organisation der Bauleitung und perfekte Kommunikation aller Beteiligter eine termingerechte und qualitativ hochwertige Ausführung dieser Baustelle möglich war. Hierzu beigetragen hat auch die Professionalität, Routine und Leistungsfähigkeit in der Logistik der beteiligten Unternehmen zur Belieferung dieser Großbaustelle.

Bautafel:

Bauherr:                               SMART PRESS SHOP GmbH & Co. KG, Stuttgart

Architekt:                              Bader + Mack Architekten, München

Bauausführung:                   HABAU Hoch- und Tiefbau GmbH, NL Heringen

Transportbeton:                   SCHWENK Beton Anhalt GmbH & Co. KG, Landsberg
Transportbeton:                   Saale-Beton GmbH & Co. KG, Weißenfels
Transportbeton:                   BERGER BETON SE, Passau

Baustellenüberwachung:     ZERTplus Überwachungsgesellschaft mbH, Bitterfeld

Zement:                                SCHWENK Zement KG, Werk Bernburg


Mario Lietzmann, SCHWENK Anwendungstechnik

November 2019

Investition in die elektromobile Zukunft – Neubau eines Presswerkes in Halle

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