Abb. 4 Detailansicht des eingebauten Bankettbetons
Die SCHWENK Technologiezentrum GmbH & Co. KG informiert

Baustellenbericht „Bankettbeton für eine Fahrbahnsanierung“

1. September 2020

Ort: Landesstraße zwischen Steinau a. d. Straße und OT Ürzell
Zeitraum: März bis Mai 2020
Lieferwerk: Kinzigbeton GmbH & Co. KG – Werk Schlüchtern

Ob Radwege, PkW-Parkplätze oder Gleisbereiche von Straßenbahnen: Die meisten Fahrbahnen werden in Deutschland nach wie vor in Asphaltbauweise ausgeführt. Bedingt durch den öffentlichen Druck ökologische und ökonomische Bauweisen für den Straßenbau zu finden, sind Verkehrsplaner dazu gezwungen den Verkehrswegebau für neue Baustofftechnologien zu öffnen. Dabei gilt es, den Wünschen nach einer optimierten Lärmminderung und/oder Entsiegelung von Flächenbefestigungen gerecht zu werden. Ein Baustoff, welcher diese Anforderungen erfüllen kann, ist der sogenannte Bankettbeton. Bei Bankettbeton handelt es sich um ein haufwerksporiges Gesteinskörnungsgemisch, d. h. es wird gerade soviel Zementleim verwendet, dass die Oberflächen der Gesteinskörner benetzt und miteinander verkittet sind. Auf diese Weise entsteht ein Beton mit Hohlraumgehalten von ≥15 Vol.-%. Aufgrund der hohen Hohlraumgehalte eignet sich der Beton insbesondere zur Aufnahme bzw. zum Ableiten anfallenden Niederschlags in den Untergrund (= Drainagewirkung).

Ein aktuelles Projekt mit Bankettbeton ist die Sanierung der Landesstraße 3179 zwischen Steinau a. d. Straße und dem Ortsteil Ürzell. Das Land Hessen, vertreten durch Hessen Mobil, beabsichtigte in diesem ca. 2,3 km langen Trassenabschnitt eine umfassende Deckensanierung inklusive Bankette. Die Bankette grenzt unmittelbar an die Fahrbahn und wird oftmals auch als temporäre Ausweichmöglichkeit im Begegnungsverkehr genutzt. Bei unbefestigten Fahrbahnrändern können sich so nach kurzer Nutzungszeit bereits deutlich sichtbare Schäden wie Schlaglöcher oder Ausbrüche bilden, welche ein erhöhtes Unfall- bzw. Sicherheitsrisiko darstellen. Um den Unterhaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten, ist daher ein befestigter, wasserabführender Fahrbahnrand empfehlenswert.

Für das oben genannte Bauvorhaben sollte der Bankettbeton folgende Anforderungen bzw. Kennwerte erfüllen:

Anforderungen Fundament
Druckfestigkeitsklasse DB 15
Zementart CEM II/A-LL 42,5 N
Größtkorn 16 mm
Zusatzmittel Stabilisierer
Konsistenzklasse C1
Hohlraumgehalt 20 – 25 Vol.-%

 

Die Rezepturentwicklung des Bankettbetons und die Erstprüfung inkl. des Nachweises der Druckfestigkeit bzw. des Frost-Tausalz-Widerstandes erfolgten durch das SCHWENK Technologiezentrum. Vom 02.03.2020 bis 09.03.2020 und am 04.05.2020 wurden die ausgeschriebenen ca. 610 m³ Bankettbeton durch die Kinzig Beton GmbH & Co. KG hergestellt und geliefert. Die Zugabe des Stabilisieres erfolgte dabei im Transportbetonwerk per Hand. Anschließend wurde der Beton mittels Gleitschalungsfertiger eingebaut (Abb. 1 bis Abb. 4).

Abb. 1 Einbau des Bankettbetons
Abb. 2 Detailansicht des Betons
Abb. 3 Bankettbetonstreifen
Abb. 4 Detailansicht des eingebauten Bankettbetons

Aufgrund einer ständigen Produktionskontrolle im Transportbetonwerk und der betontechnologischen Betreuung durch das SCHWENK Technologiezentrum auf der Baustelle, konnten der Beton qualitätsgerecht geliefert und eingebaut werden.

SCHWENK Technologiezentrum GmbH & Co. KG

Baustellenbericht „Bankettbeton für eine Fahrbahnsanierung“

Kategorien

Allgemeine PR